Sitzbadewanne im eigenem Haus

Bei “Sitzbadewanne” denkt wohl fast jeder an diese nostalgischen Wannen, die man als freistehende Badewanne mitten im Badezimmer platziert. Sicherlich, vom Aussehen machen sie schon etwas her, aber ganz praktisch finde ich sie nicht. Meistens sind sie für mich als fast 2 Meter Mann auch viel zu klein – doch das trifft auf die Eckbadewanne auch fast immer zu.

Die Rede soll aber noch von einer Schickimicki – Wanne sein, sondern von einer Sitzbadewanne für Senioren. Hier zählt in erster Linie der praktische Nutzen, das Aussehen tritt in den Hintergrund. Wichtig sind Funktionen, die ein gehbehinderter Mensch benötigt, und eine absolut technische Zuverlässigkeit.

Denn entgegen den Designer -. Badewannen werden diese Sitzbadewannen immer mit einer Tür hergestellt. Das hat den einfachen Grund: Man sitzt viel höher als in einer normalen Badewanne, deshalb muß natürlich auch der Wasserspiegel höher sein. Und ein höher stehendes Wasser braucht natürlich auch eine höhere Badewanne: Die ist dann nur noch von gut trainierten Menschen ohne Mühe zu  übersteigen.

Für Senioren, die schon kaum noch über den Rand einer herkömmlichen Badewanne kommen, ist der Zugang so gut wie unmöglich. Eine Tür in der Badewanne macht es erst möglich, diese gefahrlos und ohne Anstrengung zu betreten. Aber diese Tür muß eben für eine lange Zeit absolut wasserdicht sein.

Sitzbadewanne zur Steigerung des Wohlbefindens

Oft habe ich erlebt, daß Senioren die Badewanne überhaupt nicht mehr nutzen. Alleine kommen sie weder hinein noch heraus, und auch mit einer Pflegekraft ist das ganze ein gefährlicher Vorgang. Also waschen sie sich tagtäglich nur noch am Handwaschbecken, wobei besonders die Intimpflege zu kurz kommt.

Vorteilhafter ist da noch eine Duschkabine, am besten eine ebenerdig eingebaute. Aber hier kommen dann trotzdem schnell die Probleme: Das lange Stehen wird zur Qual, und wenn dann noch Probleme mit dem Gleichgewicht dazu kommen, ist ein Unfall schnell geschehen.

Deshalb lehnen es auch viele Menschen ab, die Duschkabine zu benutzen. Oft sind sie zudem noch recht klein, so daß euch hier wieder die Pflegeperson keine Möglichkeit hat, richtige Unterstützung zu leisten.

Eine Sitzbadewanne für Senioren ist dann meistens der letzte Ausweg. Dadurch, daß sie kürzer ist als fast alle herkömmlichen Wannen, kann man sie auch oft in kleineren Bädern nutzen, wo bisher eine Duschkabine gestanden hat. In der Sitzbadewanne sitzt man ja, wie der Name schon sagt, und braucht deswegen nicht die Länge für ausgestreckte Beine.

Die meisten Wannen sind mit einem rutschsicheren Boden ausgestattet, und auch der Sitz ist oft mit solchem Material belegt. Das macht das Betreten natürlich weitaus sicherer als der glatte Boden herkömmlicher Wannen. Auch für eine Pflegekraft ist es einfacher: Sie steht nicht mehr ungünstig neben der Wanne, sondern davor. So kann man eine viel bessere Hilfestellung leisten beim Aufstehen und Hinsetzen, wo es gerade besonders gefährlich werden kann.

Vorteile einer eigenen Sitzbadewanne zu Hause

Eine Sitzbadewanne vermittelt irgendwie das Gefühl von persönlicher Freiheit

Ein großer Vorteil der Sitzbadewanne mit Tür bietet sich jedoch für Senioren, die zwar nicht mehr gut zu Fuß sind, aber dennoch relativ selbstständig unterwegs sind. Denn diese Wanne kann oft noch ohne fremde Hilfe genutzt werden, wenn es bei normalen Wannen oder Duschkabinen aus oben genannten Gründen nicht mehr möglich ist.

Das Betreten geht ohne eine hohe Kannte noch relativ einfach, und auch das Verlassen gelingt, wenn man  sich langsam bewegt und an den Wänden noch einige Griffe zum Festhalten vorhanden sind. Jetzt kann man wieder richtig alleine baden, und diese Intimität ist vielen Menschen im höheren Alter sehr wichtig. Nicht jeder möchte sich nackig von einem vielleicht fremden Menschen baden oder Duschen lassen, was nur allzu verständlich ist.

Eine Sitzbadewanne für Senioren bringt diese Möglichkeit zurück, wieder ganz selbstständig ein Bad zu nehmen ohne fremde Zuschauer. Für mich persönlich eine der besten Erfindungen für ältere Menschen seit dem Rollator.